„Mein Ding“

„Was ist denn dein Ding?“, wurde ich vor einigen Tagen gefragt. Die Frage hat mir noch nie jemand gestellt. Vielleicht liegt es daran, dass ich diese Person noch nicht lange genug kenne und sie mich auch nicht. Ich habe darauf geantwortet: „Um das zu erklären, was mein Ding ist, braucht es etwas Zeit.“ Die war natürlich von anderer Seite nicht gegeben und was „mein Ding“ ist, kann ich leider nicht in einem Satz beantworten. Deswegen tue ich es hier. Aber ich gehe davon aus, dass es genau diese Person nicht liest und wahrscheinlich auch nicht wirklich an meiner Antwort interessiert ist.

„Mein Ding ist es“, mich ab und zu komplett zurückzuziehen, um mich meinen eigenen Dingen widmen zu können und ich bin jedem dankbar, der das auch versteht. Meine engsten Freunde wissen das, akzeptieren es und genau aus diesem Grund sind sie meine engsten Freunde. Die anderen, die das nicht verstehen, gehören eben nicht zu meinem Leben. Das klingt für manchen vielleicht hart, aber es ist nur ehrlich. Ich bemesse meine Freundschaften nicht, wie oft wir uns sehen oder wie oft ich angerufen werde. Meine Freundschaften entstehen in meinem Herzen, da reicht manchmal auch das stumme Verstehen.

„Mein Ding ist es“, andere anzuhören, sie zu verstehen und mich selbst in deren Situation zu versetzen. Das ist eine schwierige Aufgabe, aber es lohnt sich allemal. Ich vermeide es, wenn möglich, anderen Rat-Schläge zu geben, weil eben jeder anders auf Situationen reagiert und ein anderes Umfeld hat. Werde ich direkt mit dem Satz konfrontiert: „Was würdest du tun?“, versuche ich zu erklären, dass ICH das in dieser Lage so und so machen würde, aber ich letztendlich keine Entscheidung für andere treffen kann.

„Mein Ding ist es“, auch zwischen den Zeilen zu lesen. Ich möchte von mir behaupten, dass ich eine gute Menschenkenntnis habe. Ich spüre innerhalb kürzester Zeit, wenn mir jemand nicht gut tut, mein „Energiefeld“ stört. Ich höre sofort, wenn mir jemand Lügen erzählt und ich fühle ganz schnell, wenn mich jemand mit Worten bewusst, oder auch unbewusst verletzen will. Das wird niemals eine Bekanntschaft oder Freundschaft auf Dauer werden oder bleiben.

„Mein Ding ist es“, anderen Menschen gegenüber loyal zu sein, aber nur so lange, wie sie es mir gegenüber auch bleiben.

„Mein Ding ist es“, anderen alles zu gönnen, mich zu freuen, wenn es ihnen gut geht, das Gefühl von Neid ist mir völlig fremd. Meine Freunde würden das jetzt hier bestätigen. Genauso spüre ich aber recht schnell, wenn man mir etwas nicht gönnt. Ich habe dafür ein gutes Bauchgefühl.

„Mein Ding ist es“ Menschen in ihrer letzten Phase des Lebens zu begleiten. Es gibt mir ein gutes Gefühl, obwohl es ums Sterben geht. Es macht ein jedes Mal die Endlichkeit bewusst und gibt meinem Leben eine andere Richtung. Dafür bin ich sehr dankbar. Kein Mensch sollte auf dieser Welt einsam sterben müssen. Obwohl ich der Meinung bin, dass der Mensch auch in dieser Phase noch selbstbestimmt ist und entscheidet, ob er alleine gehen möchte oder nicht.

„Mein Ding ist es“ liebevoll an meine verstorbenen Eltern zu denken, von meinem Papa habe ich übrigens letzte Nacht geträumt, bzw. ich habe ihn „getroffen“ und wir hatten ein wunderbares „Gespräch“. Das stimmt mich heute fröhlich und gibt mir ein sehr gutes Gefühl für morgen, übermorgen, nächste Woche, u.s.w.

„Mein Ding ist es“ für meine Freunde da zu sein, wenn sie mich brauchen, mit ihnen zu lachen und zu weinen. Danke!

„Mein Ding ist es“ unsere beiden Hunde als vollständige Familienmitglieder zu sehen, Verantwortung für sie zu übernehmen und für sie zu sorgen. Sie geben uns so viel Liebe.

„Mein Ding ist es“ manchmal etwas „ver-rücktes“ zu tun. Mich in den Regen zu stellen, vorausgesetzt es ist Sommer, und durch Pfützen zu hüpfen. (Zurzeit geht das, bedingt durch meine Knöchelfraktur, leider noch nicht 😉

„Mein Ding ist es“ Geschichten zu erzählen, Gedichte zu schreiben, für andere Menschen Liebesbriefe, Abschiedsbriefe, Hochzeitsreden zu schreiben. Einfach zu schreiben, schreiben, schreiben.

„Mein Ding ist es“ die Sätze „Das wird schon wieder“, „Das ist doch alles halb so schlimm“, „Stell dich nicht so an“, „Anderen geht es noch schlechter“ zu vermeiden. Das sind Aussagen, die nicht wirklich helfen, die vielleicht sogar noch alles schlimmer machen können.

„Mein Ding ist es“, mich niemals über andere Menschen zu stellen, seien es Kranke, körperlich Eingeschränkte, Homosexuelle und viele mir. Spüre ich da Ungerechtigkeiten, dann werde ich zur kämpferischen Löwin!

„Mein Ding ist es“ nicht zu denken „Das kann mir nicht passieren.“

„Mein Ding ist es“ meine Familie und meine Freunde zu lieben und „mein Ding“ ist es, für alles dankbar zu sein, was ich habe und noch bekommen werde. Positiv zu denken, so oft es geht und immer noch an Wunder zu glauben.

Es war mir eine Freude, euch das zu erzählen und ich hoffe, es sind Aussagen dabei, die auch „euer Ding sind“.

Meine lieben Menschen, kommt gut durch den Tag.

 

 

 

Es kommt immer auf die Frage an

Kinder bleiben Kinder. Egal wie alt sie sind. Kann es sein, dass wir ab und zu vergessen, wie alt sie wirklich sind? Manche Fragen sind einfach nicht gestattet und sollten, wenn möglich, niemals gestellt werden. Und schon gar nicht von uns Müttern.

  1. Wie war’s?
  2. Wer war denn alles da?
  3. Wie spät war es denn gestern?
  4. Was hast du getrunken?
  5. Wer hat dich nach Hause gebracht?
  6. Wie viel Geld hast du ausgegeben?
  7. Habt ihr die Mathearbeit zurück?
  8. Hast du dein Zimmer schon aufgeräumt?
  9. Wie lange telefonierst du noch?
  10. Hast du die Wäsche in den Trockner gesteckt?

Natürlich gibt es auch eine Reihe von Fragen, die wir gerne jederzeit stellen dürfen und auf die sogar manchmal gewartet wird.

  1. Brauchst du das Auto?
  2. Brauchst du Geld?
  3. Soll ich dir beim Zimmeraufräumen behilflich sein?
  4. Soll ich dir was Schönes kochen?
  5. Soll ich (wir) dir das Haus zum Feiern überlassen?
  6. Soll ich dir deine Handyrechnung bezahlen?
  7. Soll ich dir dein Kleid, Hose, Bluse u.s.w. bügeln?
  8. Soll ich dich heute Nacht um drei Uhr abholen?
  9. Soll ich dich ausschlafen lassen?
  10. Soll ich dir heute mal keine Frage stellen?

All diese Fragen wurden und werden immer wieder gestellt. Kennen wir sie nicht auch schon von unseren Müttern?

Eine kleine Anmerkung hätte ich noch: Fragt niemals eure erwachsenen Töchter oder Söhne: „Bist du noch in sie… oder ihn… verliebt?“ Und solltet ihr dennoch eine Antwort bekommen, die lautet dann höchstwahrscheinlich: Jetzt nicht, Mama, vielleicht später mal“, dann stellt euch darauf ein, dass dieses „später“ soviel heißt wie „habe jetzt keinen Bock darüber zu reden, das geht dich eigentlich nichts an“ oder „lass mir doch einfach meine Ruhe!“

Ich wünsche allen Mamas ein schönes entspanntes Wochenende und den Papas natürlich auch! 😉